#078 - DIE HÜTTE(N)

So stehen sie am Rand, in Reih und Glied.

Teils unauffällig, teils durch ihre farbigen Türen etwas präsenter im Blick.

Ihre Form, ihre Farben, sie sind gleich: weiß, rechteckig, eine Tür, Pultdach, Blechdeckung.

Keine Fenster. So stehen sie da – etwas abseits vom alltäglichen Strandgewusel, oberhalb des sandigen Strands.

Einige verstecken sich beinahe schüchtern hinter ihresgleichen, zwischen etwas Grün, in den Dünen.

Alle sind sie ausgesetzt dem Wind, der über die Kanten streicht und den feinen Sand gegen ihre Wände treibt.

Sie trotzen Sturm, sie trotzen Regen... Salz und Sonne.

Stehen Tag für Tag am selben Fleck, unbeirrt, als wüssten sie nichts von ihrem Sein.

An manchen Tagen, meist sonnigen, kommen Stimmen, kommt Lachen…

Für ein paar Stunden erwachen sie – bunt, lebendig, voller Leben.

Sobald die Sonne sinkt, kehrt die Stille wieder ein. Verlieren sie ihre Bedeutung. 

Selbst an ungemütlichen Tagen, wenn Nebel das Meer und den Himmel bedeckt, sind sie da.

Sie scheinen unbeirrt zu warten. Auf Licht, auf Wärme, auf die Rückkehr der Stimmen.

Wenn man an einem dieser trüben Tage an ihnen vorbeigeht, könnte man fast glauben,

sie atmen leise – so als hielten sie durch, nur um wieder Sommer zu werden.

 Am Strand von Breskens - Niederlande, Sommer 2025

einige fotos benötigen farbe, manche kommen ganz gut ohne zurecht, eins haben sie jedoch gemein:
"jedes foto erzählt seine ganz eigene geschichte"